Willem C. Vis Moot Court — der zweite diesjährige Probelauf bei Prager Dreifuss
«Wir führen die Trials jetzt schon seit zwölf Jahren durch und das Niveau ist in den letzten Jahren massiv gestiegen», so das Schiedsgericht. Das gilt besonders für den heutigen Durchgang mit der Klägerin SensorX plc vertreten durch Nieves Malpeli (prozessuale Fragen) und Philipp Bürgi (materielle Fragen) von der Universität Bern. Nicht minder kompetent vertreten wird die Beklagte Visionic Ltd, nämlich durch Sofia Heim (prozessuale Fragen) und Leonie Thommen (materielle Fragen) von der Universität Basel.
Der Sachverhalt ist derselbe: die Counsel haben auf beiden Seiten einen schweren Stand, denn während SensorX ihre Vertreter dank vollständigem organisatorischem Chaos fordert, besticht Visionic durch eine extra Portion Naivität im Umgang mit Cyber-Risiken. Aber die Vertreterinnen und der Vertreter von Klägerin und Beklagter lassen sich durch solche Details nicht beirren. Sie beeindrucken das Schiedsgericht – wie gewohnt bestehend aus den Prager Dreifuss Anwälte Marcel Frey (Vorsitz), Gion Jegher und Bernhard Lauterburg – mit einem souveränen und selbstbewussten Auftritt, der sich aus den besonders soliden Kenntnissen der Schiedsakten und der anwendbaren Rechtsquellen speist, dies noch garniert mit internationalen Referenzurteilen.
Beide Seiten strotzen vor Angriffslust und und versuchen, die Schiedsrichter en passant um den Finger zu wickeln: Guter Augenkontakt, massvoll unterstützende Gestik und der eloquente Einsatz der Stimme, diese Elemente machen den Sieger. Nur heute gab es keinen, die vier Streiter haben sich gegenseitig neutralisiert und dürfen das Preisgeld untereinander aufteilen.